#toddemtod

Der Hashtag #todedemtod könnte auf vielerlei Weise verstanden werden. So könnte man damit beispielsweise für das Ende des Tötens in Kriegen aufrufen oder den Wunsch nach Heilung von Krankheiten wie Malaria oder HIV.

Letztere Annahme liegt der tatsächlichen Bedeutung sehr nahe. Gemeint ist damit, die Bekämpfung der Hauptursache für Krankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Schlaganfall: das Altern.

Ältere Menschen erkranken wesentlich häufiger als andere Bevölkerungsgruppen an einer oder mehrerer dieser Krankheiten. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Oder?

Seit Menschengedenken ist der Sieg über den Tod eine glühende Sehnsucht in den verschiedensten Kulturen der Menschheit. Ob man die Einbalsamierungen im alten Ägypten, die Verewigung in gewaltigen Statuen oder die Suche nach dem Stein der Weisen als Beispiel nimmt, stets haben Menschen auf unterschiedlichste Arten versucht, sich selbst in einer gewissen Form zu erhalten. Aus der Ermangelung tatsächlicher Fortschritte in diesem Gebiet (meist werden Menschen nicht älter als 80-90 Jahre, die Spanne des gesunden Lebens ist noch einmal deutlich kürzer), haben sich die Kulturen rund um den Erdball zumeist drauf verlegt, das Leben nach dem Tod als die anzustrebende Daseinsform zu propagieren.
Was auf den ersten Blick wie ein gottgegebener Umstand anmutet, man wird geboren, man lebt, man stirbt, ist jedoch bei näherer Betrachtung ein sehr komplexer und über Jahrhunderte unverstandener Vorgang.

Nun könnte man im ersten Moment die Frage stellen: Was soll sich im Vergleich zu den letzten 5000 Jahren verändert haben, was es rechtfertigt, mit so einem Hashtag die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich ziehen zu wollen?

Die Antwort:
Die Wissenschaft und Forschung

Betrachtet man die Fortschritte, die die Forschung in den verschiedensten Bereichen in den letzten 50 Jahren gemacht hat, könnte man in ungläubiges Staunen verfallen.
Dinge wie Quanten-Computing, die Kernfusion oder die Reise zum Mars sind keine Hirngespinste mehr sondern in der Erprobung befindliche Vorhaben, die oftmals sehr vielversprechend und vor allem umsetzbar erscheinen.
Oder molekularbiologische Durchbrüche wie die Genschere CRISPR, die gezielte Änderungen im Genom erlaubt und damit beispielsweise die ungerichteten konventionellen Methoden (z. B. radioaktive Bestrahlung von Pflanzen) unnötig macht.

Dieser Sprung im Verständnis unserer Umgebung und auch unserer Körper führt zu der These, dass das Altern nicht unabwendbar sein muss.
Was im ersten Moment abstrakt klingt, hat ganz praktische Vorteile:
Ohne das Altern, werden auch Krankheiten wie Krebs seltener auftreten.
Die Menschen müssen sich nicht durch ihre letzten Lebensjahre quälen, in denen sie auch oft auf die Hilfe und das Wohlwollen anderer angewiesen sind.
Sie können ihr Leben selbst bestimmt und mit der Qualität gestalten, die jeder von uns in seinen 30ern oder 40ern haben möchte, während sie aber 80, 90 oder 120 Jahre alt sind.

Mit dem Hashtag #toddemtod versuchen wir, die Ausübung des ultimativen Freiheitsrechts zu unterstützen: die Selbstbestimmung eines jeden Menschen, den Zeitpunkt seines Todes selbst wählen zu können und bis dahin körperlich in der Verfassung zu sein, sein Leben qualitativ und aktiv selbst gestalten zu können.